Die Furchtbürger kurz vor den Europawahlen
Andreas Kemper schreib bereits 2013 über die politischen Strömungen innerhalb der AfD, die rasant erschreckende Entwicklung zu einer Partei, in der die rechtsextremen Gruppen die Richtung vorgeben ist beängstigend. Der Publizist und Soziologe Andreas Kemper stellt sein neues Buch „Die Furchtbürger“ vor.
Die AfD macht sich selber Mut: zu Deutschland, zur „Wahrheit“, usw. Sie hat es nötig, denn sie ist angetrieben von einer „Furcht vor der Freiheit“. Erich Fromm hatte mit diesem Titel bereits in den 1940ern das kleinbürgerliche Milieu untersucht, aus dem sich die NSDAP rekrutierte. Furcht haben diese „Mutbürger“ jedoch nicht nur vor der Freiheit der Sexualität und offener Grenzen, sondern vor allem auch vor der Gleichheit, dem Verlust eigener Privilegien. Entsprechend entwickeln diese Milieus Abwehrstrategien und basteln an politischen Netzwerken Gleichgesinnter.
In der vorliegenden Untersuchung werden die Netzwerke, Kampagnen und Ideologien des Furchtbürgertums untersucht. Welche Verbindung bestehen zwischen den Pegida-Demonstrationen und den „Demos für alle“? Aus welchen Klassenfraktionen rekrutiert sich das Furchtbürgertum?
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