1933 Niemals vergessen!
Die nationalsozialistische Machtdurchsetzung und der Terror gegen die Arbeiter:innenbewegung in Wuppertal
»Der Faschismus ist zurück« schreibt der bekannte britische Journalist Paul Mason in seinem neuesten Buch »Faschismus und wie man ihn stoppt«. Seit 2008 hätten weltweit Bewegungen rechts von der politischen Mitte – Rechtsextremisten, Rechtspopulisten und autoritäre Konservative – ein gemeinsames Ziel gefunden: Die Errichtung illiberalen Demokratien, die in der Lage sind, Koalitionen von Autoritären und Rechtspopulisten dauerhaft an der Macht zu halten, die Untergrabung des Rechtsstaats und die Zerschlagung der auf Regeln beruhenden Weltordnung.
Angesichts dieser Entwicklungen ist das Thema unserer Ausstellung, die nationalsozialistische Machtdurchsetzung und der Terror gegen die Arbeiter:innenbewegung in Wuppertal, nicht nur von historischem Interesse.
In der wissenschaftlichen Forschung, so schreibt der Historiker Nikolaus Wachsmann, sei der Terror gegen die Linke 1933 zu Unrecht aus dem Blick geraten, u. a. wegen der Beschreibung des NS-Systems als »Rassenstaat« und als »›Volksgemeinschaft‹, die quer durch alle Schichten der Bevölkerung auf breiter Zustimmung gründete«. Diese neue Forschung habe unsere Erkenntnisse über die NS-Diktatur zwar wesentlich erweitert. Dadurch sei allerdings in den Hintergrund gerückt, dass es der Terror gegen die Linke war, der Deutschland »zur Einparteien-Diktatur formte und damit eine entscheidende Voraussetzung für die Überführung in einen Rassenstaat schuf«.
In unserer Veranstaltungsreihe greifen wir diese Diskussion auf.
Veranstalter:innen:
Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal
in Kooperation mit Center for International Studies in Social Policy and Social
Services der Bergischen Universität Wuppertal, Arbeit und Leben Berg-Mark,
Rosa Luxemburg-Stiftung NRW, AStA der Bergischen Universität Wuppertal,
GEW Stadtverband Wuppertal, Armin T. Wegner-Gesellschaft, Förderverein
Konsumgenossenschaft »Vorwärts« Münzstraße e. V.
Mit Unterstützung der Barmenia Krankenversicherung, der GEW Stadtverband
Wuppertal und der Rosa Luxemburg Stiftung NRW.
Ausstellung
1933 Niemals vergessen! Die nationalsozialistische Machtdurchsetzung und der Terror gegen die Arbeiter:innenbewegung in Wuppertal
25. September 2023 / 15:00 Uhr
Ausstellungseröffnung
mit Prof. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister
der Stadt Wuppertal, Prof Heinz Sünker, Ulrich Jacobs,
GEW Stadtverband Wuppertal, Dr. Dieter Nelles,
Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im
Wuppertal und einer Vertreter:in des AStA der
Bergischen Universität Wuppertal.
Vorträge
Prof. Richard J. Evans:
Die nationalsozialistische Machtergreifung: Zwang oder Konsens?
5.10.2023, 19:30 Uhr, Wuppertal, VHS Auer Schulstraße 20
Prof. Heinz Sünker:
Volksideologie - Zur Gesellschaftsgeschichte des Nationalsozialismus
18.10.2023, 19:30 Uhr, Wuppertal, Forum Robertstrasse 5a Eingang Wilbergstraße 8
Dr. Stephan Stracke:
KZ Kemna – Das Bergische Konzentrationslager
23.10.2023, 18:30 Uhr, Solingen, VHS Mummstraße 10
Dr. Volker Ullrich:
Deutschland 1923 - Das Jahr am Abgrund
09.11.2023 19:30 / Wuppertal, Bergische VHS, Auer Schulstraße 20
Prof. Stefan Berger:
Die Reaktion der britischen Arbeiterbewegung auf die Machtergreifung Hitlers
23.11.2023 19:30 / Wuppertal, Forum Robertstraße 5a, Eingang Wilbergstraße 8
Prof. Gerd-Rainer Horn:
Vom Bruderkampf zur Einheitsfront Lehren aus der deutschen Niederlage im In- und Ausland
30.11.2023 19:30 / Wuppertal, Forum Robertstraße 5a / Eingang Wilbergstraße 8
Dr. Mareen Heying / Sandra Franz:
Mehr als Ehefrau, Mutter und Köchin Aktivismus von und Repression gegen politische Frauen vor und nach 1933
05.12.2023 19:30 / Wuppertal, Forum Robertstraße 5a / Eingang Wilbergstraße 8
Prof. i.R. Dr. Reinhard Pfriem:
Was wir von einem Wuppertaler Weltökonomen lernen können
14.12.2023 19:30 / Wuppertal, Forum Robertstraße 5a/ Eingang Wilbergstraße 8
Dr. Dieter Nelles / Peter-Paul Prietzel-Düwel:
In Gedenken an Dr. Heinrich Singer
17.12.2023 15:00 / Wuppertal, vor dem Haus Weststraße 6 Elberfelder Südstadt