Skip to main content
Was möchten Sie suchen
19.05.2017 19:00 - 21:15 / Hagen - Kultopia
Vom NSU bis Altena - mit NSU-Nebenklageanwalt Mehmet Daimagüler

Der NSU-Prozess nähert sich mit dem 361. Verhandlungstag allmählich dem Umfang eines vollen Kalenderjahres. Immer wieder verzögern neue Erkenntnisse, unzureichende Vernehmungen und ausweichende Aussagen von Zeug*innen den Prozessverlauf. Neben dem erschreckenden Ausmaß der rechtsterroristischen Gewalt des NSU, fächert sich auch der Skandal um die Beteiligung des Verfassungsschutzes immer weiter aus. Dabei stellt
sich hier nicht mehr nur noch die Frage nach dem generellen
Organisationsapparat des VS, sondern mittlerweile auch nach dem Ausmaß rechter Strukturen und Tendenzen weit über den NSU-Prozess hinaus. 
Während vielerorts von einem aktuellen Rechtsruck gesprochen wird, zeigen sich sowohl gesellschaftlich als auch institutionell schon lange deutliche Kontinuitäten rechter Gewalt, sowie extrem rechter Denk- und Handlungsmuster, die im momentanen Stimmungsbild wieder einen für legitim erklärten und sich ideologisch festigenden Ausdruck gefunden haben.

Der Rechtsanwalt Dr. Mehmet Daimagüler, Mitglied im Kuratorium des Deutschen Instituts für Menschenrechte, begleitet den NSU-Prozess als Vertreter der Nebenklage bereits von Beginn an. Auch in dem im Jahr 2016 vor dem Landgericht Hagen geführten Prozess gegen die Brandstifter aus Altena waren es Mehmet Daimagüler und sein Kollege Jost von Wistinghausen, die durch die eigenständige Auswertung persönlicher Handydaten auf das rassistische Motiv der beiden Täter aufmerksam machten, die im Oktober 2015 ein von Geflüchteten bewohntes Haus in Altena in Brand gesetzt hatten. Da er ein persönliches, sowie fachliches
Interesse an der Aufarbeitung rechter Gewalttaten hat und bspw.
rassistische Hintergründe im Rahmen der gesellschaftlichen Diskussion herausarbeiten möchte, engagiert er sich über die juristische Ebene hinaus für antirassistische Aufklärungsarbeit und für die stärkere Debattierung und Benennung extrem rechter Gewalt.

Am Freitag, den 19.05.2017, wird Mehmet Daimagüler von seinen
Erfahrungen und Erkenntnissen innerhalb des NSU-Prozesses erichten und Stellung zu den Vorwürfen gegen Verfassungsschutz und Co beziehen. Des Weiteren wird er auch auf den Hagener Prozess gegen die letztjährig wegen schwerer Brandstiftung verurteilten Männer aus Altena eingehen. 

Im Anschluss an den Vortrag wird es wie immer auch Raum für Fragen
und Diskussion geben.

Die Veranstaltung wird organisiert und durchgeführt vom ak antifaschismus hagen.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kultopia Hagen und das Kulturzentrum Pelmke.

Referent

Mehmet Daimagüler

Teilnahmebeitrag
frei €

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.