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15.11.2017 18:00 - 19:30 / Wuppertal und Umgebung
Atlierkurs: Felix Contzen & Viktoria Strecker

Eine Gruppe Kunstinteressierter besucht einmal Mitte des Monats eine/n Wuppertaler Kunstschaffende/n im Atelier beziehungsweise am Arbeitsplatz. Vor Ort schauen wir uns eine oder mehrere Arbeiten gemeinsam an, beobachten, hören zu, fragen, diskutieren. Von Interesse ist stets die Auseinandersetzung mit der Arbeit, die Motivation, die Arbeitsweise, der Arbeitsalltag und was sonst gerade noch so „dran“ ist.

Diese Begegnung ist für beide Seiten immer sehr unvorhersehbar und spannend. Die Gastgeber*innen arbeiten in den unterschiedlichsten Medien und Materialien, stammen aus verschiedensten künstlerischen oder außerkünstlerischen Kontexten, sind älter oder jünger und erlauben uns aufgrund ihrer je eigenen Lebens- und Erfahrungswelt einen immer wieder neuen Blick auf uns, die Welt und das, was wir unter oder besser mit ‚Kunst’ verhandeln. Als Kursteilnehmer*innen sind wir eingeladen, einzutreten und mitzuerleben, dagegen zu denken, anzudocken oder auch mal drüber zu lachen.

Bisher waren wir in Garagen und Werkstätten, in Wohnzimmern und Labors, auf Dachböden und in Lagerhallen oder, sollte es zufällig passen, zu Ausstellungen zu Gast. Wuppertal scheint nicht nur zahlreiche hervorragende Künstler/innen zu beherbergen, sondern auch ungeahnte Räume und Orte zu bieten, die uns immer wieder neu staunen machen.

Ein Einstieg in den Kurs ist jederzeit möglich.

 

Felix Contzen, geboren 1981 in Willich am Niederrhein, studierte zunächst an der Kunsthochschule für Medien Köln und seit 2013 als Gaststudent an der Kunstakademie Düsseldorf (Klasse M. Odenbach).
Viktoria Strecker, geboren 1987 in Hannover, studiert seit 2009 bei Marcel Odenbach.
Beide leben in Wuppertal und arbeiten sowohl dort als auch in Düsseldorf.
Felix Contzen arbeitet in den Medien Fotografie und Video mit analogen sowie digitalen Techniken. In Serien lotet er vorher festgelegte Fragestellungen aus. Diese erscheinen ab und an absurd, beinhalten jedoch stets ein existentielles Erkenntnismoment: Kann man toten Vögeln neues Leben einhauchen, indem man sie hochwirft und ihre Scherenschnitten ähnelnde Bewegung fotografiert? Der Versuch ist zum Scheitern verurteilt. Aber genau das führt zu künstlerischen Ergebnissen. Die Aktion ist Teil des
fertigen Werkes, wobei die teilweise komischen Handlungen in Kontrast zu der ästhetischen Perfektion stehen, welche seine Fotografien ausstrahlen. Die Motive aus der Natur lassen klar erkennen, dass der Mensch im Werk von Felix Contzen nicht als die mächtige Krone der Schöpfung propagiert wird. (Julia Ritterskamp)
Ausgehend von dem Medium Zeichnung beschreiben Viktoria Streckers Werke die Suche nach einer Urform – einer Struktur, deren zeitlicher und geografischer Ursprung nicht fixierbar und die in allem, was den Menschen umgibt, in irgendeiner Weise wiederzufinden ist. Sowohl in natürlichen, als auch in zivilisatorischen Systemen – so wie das Adernnetz eines Laubblattes sich in vergrößertem Maßstab in den Armen eines Flusses zu wiederholen scheint, sich aber gleichzeitig in den von Menschenhand geschaffenen Infrastrukturen zu spiegeln vermag und in Mikro- und Makrokosmos seine Fortführung findet.
(...) Übersetzungsprozesse von der Zeichnung in die Installation oder von einem Material ins andere potenzieren den Gedanken des Unendlichen und Universellen. Die Zeichnung, die als direktestes und ursprünglichstes Medium der Bildenden Kunst gilt, wird hier zur natürlichen Spur des intuitiven und auch meditativen Arbeitsprozesses, fast im Sinne der „écriture automatique“, jedoch weit über eine bloße Selbstaufzeichnung zur Erforschung der menschlichen Psyche hinausgehend. Unterbewusstes und Kontrollverlust sind Teil eines „Selbstexperiments“, die Urstruktur aus sich heraus zu erzeugen und sich damit selbst in einen universalen Weltzusammenhang zu stellen. Durch den Einsatz unterschiedlichster Materialien – auch simpler Alltagsgegenstände – scheint zum einen die elementare Suche nach
der Urstruktur durch das Sichtbarwerden der funktionalen Medien um das Alltägliche erweitert und dieses in der Konsequenz in einen mystischen Gesamtkontext gebracht zu werden. Zum anderen wird der Arbeitsprozess als wissenschaftliches Experiment entlarvt, das Pathos des Prozesshaften so lesbar, der Gedanke des Universellen entromantisiert und im Alltag verankert. (Jari Ortwig)
www.felixcontzen.de // www.viktoriastrecker.de
Adresse: Alter Lenneper Weg 20a, 42289 Wuppertal

Referent

Felix Contzen & Viktoria Strecker

Teilnahmebeitrag
70 / Jahr €

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.