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13.09.2017 18:00 - 19:30 / Wuppertal und Umgebung
Atelierkurs: Zahra Hassanabadi

Eine Gruppe Kunstinteressierter besucht einmal Mitte des Monats eine/n Wuppertaler Kunstschaffende/n im Atelier beziehungsweise am Arbeitsplatz. Vor Ort schauen wir uns eine oder mehrere Arbeiten gemeinsam an, beobachten, hören zu, fragen, diskutieren. Von Interesse ist stets die Auseinandersetzung mit der Arbeit, die Motivation, die Arbeitsweise, der Arbeitsalltag und was sonst gerade noch so „dran“ ist.

Diese Begegnung ist für beide Seiten immer sehr unvorhersehbar und spannend. Die Gastgeber*innen arbeiten in den unterschiedlichsten Medien und Materialien, stammen aus verschiedensten künstlerischen oder außerkünstlerischen Kontexten, sind älter oder jünger und erlauben uns aufgrund ihrer je eigenen Lebens- und Erfahrungswelt einen immer wieder neuen Blick auf uns, die Welt und das, was wir unter oder besser mit ‚Kunst’ verhandeln. Als Kursteilnehmer*innen sind wir eingeladen, einzutreten und mitzuerleben, dagegen zu denken, anzudocken oder auch mal drüber zu lachen.

Bisher waren wir in Garagen und Werkstätten, in Wohnzimmern und Labors, auf Dachböden und in Lagerhallen oder, sollte es zufällig passen, zu Ausstellungen zu Gast. Wuppertal scheint nicht nur zahlreiche hervorragende Künstler/innen zu beherbergen, sondern auch ungeahnte Räume und Orte zu bieten, die uns immer wieder neu staunen machen.

Ein Einstieg in den Kurs ist jederzeit möglich.

 

Zahra Hassanabadi, geboren 1964 im iranischen Shiraz, beginnt 1988 im Iran auszustellen. Sie kommt 2001 nach Deutschland, tritt 2004 dem Westdeutschen Künstlerbund bei und stellt regional und international aus. Zahra Hassanabadi lebt und arbeitet in Wuppertal.
Zahra Habassanadis Kunst bezieht ihre Kraft aus der Sinnlichkeit des Materials und einem sicheren Gespür für die Form. Ein Großteil ihres Werkes, Objekte und Installationen, besteht aus ungewöhnlichen, eher kunstfernen Werkstoffen wie Nahrungsreste, Stahlschwämme, Briefklammern oder Pflanzenteile, mit denen sie vorbehaltlos experimentiert. Diese im Sinne der Arte povera ‚armen’ Materialien
setzt die Künstlerin gegen den Strich ein, um ihnen einen neuen, unvermuteten ästhetischen Wert zu verleihen. So wird der Eindruck empfindlicher Zartheit paradoxerweise mit harten, rauen oder spitzen Gegenständen wie etwa Zahnstochern evoziert, wodurch eindringliche Bilder von der Verletzlichkeit des menschlichen Daseins entstehen. Sorgfältig gefertigte Tableaus aus Wegwerfprodukten wie etwa die Stängel von Bananen erscheinen so reizvoll wie kostbare Intarsien; unzählige miteinander verknüpfte Telefonkarten besitzen die Anmutung persischer Teppiche. Die Form des Kopfes als Sinnbild der Identität und ihrer Verwerfungen nimmt hier eine prominente Rolle ein. Ohne jegliche Gesichtszüge aufzuweisen, erwächst die Eigenheit der Köpfe allein aus der Beschaffenheit des jeweiligen Materials – ungeachtet der Bedeutung, die wir ihm gewöhnlich beimessen. Zahra Hassanabadi gelingt es meisterhaft, durch die Kombination verschiedener Fundsachen, die Variation eines Grundmusters, die serielle Reihung von Modulen und immer neue Formfindungen aus der Poesie des Materials zu schöpfen. (...)
(Susanne Buckesfeld, M.A. Kunstmuseum Ahlen)
www.zahra.hassanabadi.net
Adresse: Friedrich-Engels-Allee 191a), 42285 Wuppertal (Schwebebahnstation: Völklinger Straße)

Referent

Zahra Hassanabadi

Teilnahmebeitrag
70 / Jahr €

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.