Bei der militärischen Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg geht es angeblich um „die Bewahrung des Weltfriedens“. Die Sicherheit „der einzigen Demokratie im Nahen Osten“ und der Schutz vor ihren „terroristischen Feinden“ im Gazastreifen und anderswo gilt parteiübergreifend als "deutsche Staatsraison". Rechtfertigen diese hehren Bekenntnisse dann nicht auch die Entsendung von Bundeswehrsoldaten zur Verstärkung der ukrainischen Streitkräfte sowie zur Teilnahme an einer internationalen Sicherheitstruppe zwischen Israel und Palästina? Oder was sind die Alternativen?
Die Politik und wir alle sollten uns endlich ehrlich machen: über die tatsächlichen Herausforderungen und Bedrohungen in Europa und im Nahen Osten sowie über die geeigneten Mittel und Wege hin zu gerechten und nachhaltigen Friedenslösungen.
Andreas Zumach ist Experte für internationale Beziehungen und Konflikte. Von 1988 bis 2020 war er UN-Korrespondent für die tageszeitung (taz) mit Sitz am europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf.
Als dezidierter Pazifist befasst er sich schwerpunktmäßig mit Sicherheits- und Friedenspolitik, UNO, OSZE, Rüstungskontrolle und Menschenrechten.
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