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10.09.2022 - 17.09.2022 / Griechenland
Thessaloniki, Ostmakedonien und Westthrakien Nord-Griechenland unter deutscher und bulgarischer Besatzung 1941 bis 1944

Nur wenig bekannt ist die Verbrechensgeschichte der deutschen und bulgarischen Besatzer in Thessaloniki, Ostmakedonien und Westthrakien. Unsere Reise startet in Thessaloniki, dem einstigen  „Jerusalem des Balkans“. Nirgendwo sonst gab es ein so lebendiges jüdisch-sephardisches Leben bis die Nationalsozialisten die jüdische Gemeinde 1943 fast völlig auslöschten. 50.000 Menschen, fast die gesamte jüdische Bevölkerung der Stadt, wurden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Gleichzeitig formierten sich gegen die deutschen Besatzer in Thessaloniki starke linke und nationalistische Organisationen, die sich aber zunehmend gegenseitig bekämpften und so Raum auch für griechische Kollaborateure freimachten.
Wir reisen weiter nach Ostmakedonien und Westthrakien, Regionen, die von Hitlers Bündnispartner Bulgarien annektiert wurden und nach (gewonnenem) Krieg in ein großbulgarisches Reich eingespeist werden sollten. In diesen Regionen lebten neben den Juden und Jüdinnen aus den traditionsreichen jüdischen Gemeinden eine große Anzahl von Pontosgriech:innen, griechischen Flüchtlingen aus Kleinasien, aber auch (bulgarische) Pomaken und Roma und - nicht zu vergessen - eine starke türkische Minderheit.
Gegen diese spezielle Bevölkerungszusammensetzung, die natürlich Resultat des großen „Bevölkerungsaustausches“ von 1922, der Balkankriege und der Auflösung des Osmanischen Reiches war, agierten die bulgarischen Besatzer mit einer aggressiven Politik der Zwangsbulgarisierung, die sich gegen die griechische Mehrheitsbevölkerung und insbesondere gegen die Pontosgriech:innen und griechischen Flüchtlinge aus Kleinasien richtete. Die Folge war, dass etwa 350.000 Menschen aus der bulgarischen Besatzungszone flüchteten.
Die jüdische Minderheit konnte hingegen nicht mehr flüchten: Die Menschen aus den jüdischen Gemeinden in Drama, Serres, Alexandroupolis, Komotini, Xanthi und Kavala wurden deportiert und in Treblinka vergast.

 

Dieses Studienseminar ist als Bildungsurlaub nach dem Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz NRW wahrnehmbar.

Teilnahmebeitrag
820 €
Leistungen

Übersetzung, Führungen, 7 Nächte im DZ (EZ-Zuschlag: auf Nachfrage), Mobilität in der Region. Ort.

Nicht enthalten: Anreise und Verpflegung

Sonstiges

!!! Eigene Anreise

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.