5 Jahre NSU-Prozess - Kein Schlussstrich für Opfer und Zivilgesellschaft
Versuch einer Aufarbeitung von offenen Fragen
„Es gab zwei Bomben. Die eine hatte diese Wucht mit den Nägeln und die andere war einfach der Rechtsstaat der nicht funktioniert hat. Das war eigentlich die größere Bombe.“
(Blumenhändlerin aus der Keupstraße im Film „Der Kuaför aus der Keupstraße“)
Voraussichtlich im Mai wird nach 5 Jahren "NSU-Prozess" in München das Urteil gegen die Angeklagten erwartet. Die Angeklagten sind vielseitig beleuchtet und besprochen -psychologisch analysiert und häufig gefährlich an den Rand des Wahnsinns gesellt worden - So verschwimmt die rassistische und menschenfeindliche Ideologie, die Systematik des Terrors und des Mordens und die Opfer und deren Angehörigen werden vergessen. Die Bundeskanzlerin versprach in ihrer Trauerrede 2012 "vollständige Aufklärung", für die Nichteinhaltung wird sie unter anderen von Amnesty International 2016 scharf kritisiert. Die Aufklärung des NSU-Komplexes hat der Prozess in München nicht geschafft, auch die vielzähligen Untersuchungsausschüsse haben nur an verschiedenen Stellen Aufklärungsarbeit geleistet und viele neue offene Fragen aufgeworfen. Die Untersuchungsausschüsse zeigen aber, dass es noch viele verdeckte Aspekte gibt. Diese Form der Aufarbeitung ist nach dem kriminalistischen Handeln vor dem „Bekanntwerden des NSU“ eine neue Demütigung gegenüber den Opfern und deren Angehörigen.
In unserer Veranstaltungsreihe stellen wir die Sicht auf die Opfer und deren Angehörige, die Aufarbeitung der gesellschaftlichen Verfehlungen und die Notwendigkeit der weiteren Aufklärungsarbeit nach dem Prozess in München in den Mittelpunkt.
Ausstellung
"Die Opfer des NSU und die Aufklärung der Verbrechen"
Die bilderreiche Ausstellung setzt sich auf 24 Tafeln mit den Verbrechen des NSU in den Jahren 1999 bis 2011 sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung nach dem Auffliegen des Nationalsozialistischen Untergrundes im November 2011 auseinander.
Orte der Ausstellung
17. April - 29. April 2018
Bergische VHS, Foyer, Auer Schulstraße 20
Öffnungszeiten:
Mo – So 8 – 17 Uhr
Außer So, den 22.4. 13 -17 Uhr
30. April - 18. Mai 2018
Rathaus Barmen, Lichthof, Johannes-Rau-Platz 1
Öffnungszeiten:
Mo-Mi: 8 - 17 Uhr
Do: 8 - 18 Uhr
Fr: 8 - 15 Uhr
22. Mai - 3. Juni 2018
Utopiastadt, Hutmacher, Nordbahntrasse
Öffnungszeiten:
Mo - Fr: 12 Uhr - Mitternacht
Sa, So und Feiertage: 10 Uhr - Mitternacht
4. Juni - 9. Juni 2018
Universitätsbibliothek, Gaußstraße 20
Öffnungszeiten:
Mo - Fr 8 - 22 Uhr
Sa 10 - 22 Uhr
Vorträge
Fritz Burschel / NSU-Watch
Der NSU-Prozess und...
12. April 2018, 18:00 Uhr ASTA-Ebene
Birgit Mair und Osman Taşköprü
Eröffnungsvortrag: Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen - Die bisherige Aufklärung aus Sicht der Betroffenen
17. April 2018, 18:00 Uhr, Bergische VHS - Wuppertal (Auer Schulstr.)
Caro / NSU-Watch
Staat und Nazis Hand in Hand?
18. April 2018, 20 Uhr
AZ, Markomannenstraße 3
Cagri Kahveci
Rassistische Gewalt im kollektiven Gedächtnis von türkischen Migrant_innen
22. Mai 2018, 19:00 Uhr, Utopiestadt, Hutmacher
Björn Elberling (Nebenklageanwalt)
Der NSU-Komplex aus Sicht der Nebenklage - Rückblick auf fünf Jahre Prozess und Blick in die Zukunft
29. Mai 2018, 18 Uhr,
Filme
6 Jahre, 7 Monate & 16 Tage - Die Morde des NSU

6 Jahre, 7 Monate & 16 Tage - Die Morde des NSU
mit Filmemacherin
19. April, 20:00 Uhr, ADA (Wiesenstraße)
Der Kuaför aus der Keupstraße

Der Kuaför aus der Keupstraße
27. April 2018, 21 Uhr Tacheles e.V. (wenn möglich Open air)
Exkursion in die Keupstraße
Fahrt zum Tatort des NSU Terrors 2004 in Köln -
Gemeinsamer Austausch mit den Bewohner_nnen der Keupstraße
In Köln-Mühlheim explodierte 2004 eine Nagelbombe der NSU-Terroristen und verletzte 22 Menschen. Neben der eigentlichen Tat sahen sich die Bewohner_innen der Keupstraße auch mit der Verdächtigung konfrontiert, die Tat selbst begangen zu haben. Wir wollen am 3. Juni 2018 eine gemeinsame Fahrt nach Köln durchführen

Einlassvorbehalte
Für alle Veranstaltungen gilt nachfolgender Einlassvorbehalt:
Die Veranstalter behalten sich gem. § 6 VersG vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Organisationen angehören oder der extremen rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, rassistische oder nationalistische Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren.


Antragsteller
Regionalbüro Arbeit und Leben DGB/VHS Berg-Mark
Robertstraße 5a
42107 Wuppertal

