Der Förderverein für politische Bildung - Regionalbüro Arbeit und Leben e.V. hat letzte Woche eine Studienreise „Europäischer Gedenkort und Schiffbau der Superlative“ nach Papenburg organisiert.
Der Förderverein unterstützt seit vielen Jahren die politische Bildungsarbeit des Regionalbüros Arbeit und Leben.
40 Teilnehmende besuchten die Meyer-Werft und erlebten die schwimmenden Kolosse hautnah. Einige Teilnehmenden kritisierten die Glorifizierung der Kreuzschifffahrt aus ökologischen und sozialen Gründen, wie passend, dass abends in einer Dokumentation der ARD die kritischen Aspekte noch einmal zusammengefasst wurden. (http://mediathek.daserste.de/…/Dreckige-Brise-Traums…/Video…)
Papenburg begrüßte uns mit der Blumenschau 2019 und verdeutlichte die Bedeutung der Meyer-Werft für die regionale Entwicklung früher und heute.
Die 2011 eingeweihte Gedenkstätte Esterwegen erinnert an die Verbrechen in den 15 „Emslandlager“. Hier wurden von 1933 bis 1936 vor allem „politische Häftlinge“ unter miserablen Lebensbedingungen in den Lagern zur Arbeit in den Mooren gezwungen. Später wurden in den Lagern vor allem Kriegsgefangene interniert. Von den ca. 200.000 Gefangenen in den Emslandlagern überlebte jede*r Siebte nicht.
Die Emslandlager sind wie das KZ-Kemna in Wuppertal Beyenburg sog. „Frühe Konzentrationslager“. Bei der Schließung des KZ Kemna im Januar 1934 wurden einige der Opfer in die Emslandlager verlegt. Einige von Ihnen wurden vorher im Keller der Gebäude der ehemaligen Konsumgenossenschaft Münzstraße von der SA gefoltert.
Der Förderverein Konsumgenossenschaft "Vorwärts" Münzstraße e. V. möchte mit Geld des Bürgerbudget Engagiert für Wuppertal die NS-Geschichte des Gebäudekomplexes in der Münzstraße 51/53 in einer Ausstellung aufarbeiten. Hierfür ist Ihre Hilfe im September erforderlich. Wir werden Sie darüber informieren.
Im Lager Börgermoor wurde das bekannte Lied der „Moorsoldaten“ geschrieben und über die Gefangenen bis Kriegsende in hunderte Lager gebracht und so zu einem Widerstandslied und Hoffnungslied der Opfer des Nationalsozialismus.
„Doch für uns gibt es kein Klagen
Ewig kanns nicht Winter sein,
einmal werden froh wir sagen
´Heimat, du bist wieder mein´,
dann zieh´n die Moorsoldaten
NICHT mehr mit dem Spaten in´s Moor.“
Moorsoldaten, 1933, 6. Strophe