5 Jahre NSU-Prozess - Kein Schlussstrich für Opfer und Zivilgesellschaft
Versuch einer Aufarbeitung von offenen Fragen
„Es gab zwei Bomben. Die eine hatte diese Wucht mit den Nägeln und die andere war einfach der Rechtsstaat der nicht funktioniert hat. Das war eigentlich die größere Bombe.“
(Blumenhändlerin aus der Keupstraße im Film „Der Kuaför aus der Keupstraße“)
Voraussichtlich im Mai wird nach 5 Jahren "NSU-Prozess" in München das Urteil gegen die Angeklagten erwartet. Die Angeklagten sind vielseitig beleuchtet und besprochen -psychologisch analysiert und häufig gefährlich an den Rand des Wahnsinns gesellt worden, so verschwimmt die rassistische und menschenfeindliche Ideologie, die Systematik des Terrors und des Mordens und die Opfer und deren Angehörigen werden vergessen. Die Bundeskanzlerin versprach in ihrer Trauerrede 2012 "vollständige Aufklärung", für die Nichteinhaltung wird Sie unter anderen von Amnesty International 2016 scharf kritisiert. Die Aufklärung des NSU-Komplexes hat der Prozess in München nicht geschafft, auch die vielzähligen Untersuchungsausschüsse haben nur an verschiedenen Stellen Aufklärungsarbeit geleistet und viele neue offene Fragen aufgeworfen. Die Untersuchungsausschüsse zeigen aber, dass es noch viele verdeckte Aspekte gibt. Diese Form der Aufarbeitung ist nach dem kriminalistischen Handeln vor dem „Bekanntwerden des NSU“ eine neue Demütigung gegenüber den Opfern und deren Angehörigen.
In unserer Veranstaltungsreihe stellen wir die Sicht auf die Opfer und deren Angehörige, die Aufarbeitung der gesellschaftlichen Verfehlungen und die Notwendigkeit der weiteren Aufklärungsarbeit nach dem Prozess in München in den Mittelpunkt.
Die Veranstaltungsreihe wird gefördert durch das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!“.