Am 17.4. haben wir die gerade überarbeitete Ausstellung "Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen" des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. in der VHS mit knapp 60 Interessierten eröffnet.
Osman Taşköprü, der Bruder des 2001 in Hamburg ermordeten Süleyman Taşköprü, berichtete eindrücklich von der Zeit vor und nach dem Auffliegen des NSU und beantwortete Fragen aus dem Publikum. Er vermittelte die häufig ignorierte Perspektive der Opferfamilien und Angehörigen. Die psychische Belastung der Familie durch die Ermittlungsbehörden, die Verdächtigungen gegen die Familie und den ermordeten Bruder. Zwei Monate vor dem Mord hat Osman Taşköprü seinem Bruder den Laden übergeben.
Der Vater hat Süleyman Taşköprü niedergeschossen aufgefunden und die Polizei darauf hingewiesen, dass ihm vor dem Laden "deutsch" aussehende Männer aufgefallen sind, wahrscheinlich hat er die Täter gesehen. Die Polizei hat diese Spur nie verfolgt, das war 2001, eine von vielen verpassten Chancen die Mordserie von Seiten des Staates zu beenden.
Osman Taşköprü ist wütend, dass die Versprechen der Kanzlerin Merkel nach "lückenloser Aufklärung" nicht eingehalten wurden und am Ende des Prozesses und den Äußerungen der Bundesanwaltschaft als Farce gesehen werden müssen.
Osman Taşköprü kündigte an mit seinen Anwält_innen weiter zu kämpfen, bis das Netzwerk und alle Beteiligten gefunden sind.
Ausstellungsmacherin Birgit Mair führte das Gespräch mit osman Osman Taşköprü, die Veranstaltung wurde musikalisch begleitet von Eyup mit dem Saz. Der Wuppertaler Oberbürgermeisters Andreas Mucke sprach als Schirmherr zu beginn ein Grußwort. Gefördert wurde die Veranstaltung vom Bundesprogramm "Demokratie leben".